Fortsetzung der Studienreihe „Kompetenzanalyse Heilbäder und Kurorte“ mit Schwerpunkt Wirtschaftlichkeit von einnahmeschaffenden Schlüsselinfrastrukturen
Anhaltend steigender Kostendruck bedingt durch globale Krisen schmälert das Betriebsergebnis und gefährdet die Angebotsstrukturen der Heilbäder und Kurorte
Bereits vor der Pandemie standen die Heilbäder und Kurorte mit ihren kurörtlichen Infrastruktureinrichtungen vor großen Herausforderungen, wie u.a. hoher Investitionsstau, Sanierungs- und Modernisierungsbedarfe und wachsende Defizite im Betrieb sowie fehlende Rücklagen für dringende Erhaltungs- oder/und Attraktivierungsinvestitionen. Corona-bedingte Besucherrückgänge und damit verbundene Einnahmeausfälle, bei dennoch anfallenden notwendigen Betriebskosten, haben die Situation in den Heilbädern und Kurorten weiter verschärft. Hinzu kommt ein sich immer schneller veränderndes Gäste- und Konsumentenverhalten in Form von weiterhin steigenden Anforderungen an Qualität, Service und insbesondere Sicherheit und Digitalisierung sowohl im Ort selbst als auch in den Einrichtungen. Aktuell kommen einerseits durch die Auswirkungen des Ukraine-Krieges exorbitant steigende Energiekosten und andererseits durch bereits bestehende und sich weiter veränderte gesellschaftspolitische Rahmenbedingungen steigende Bau- und Instandhaltungskosten sowie absehbar steigende Personalkosten hinzu. Außerdem steht zu befürchten, dass es die neuen EU-Förderrichtlinien ab 2023 noch deutlich schwieriger machen, öffentliche Mittel für Investitionen in (gesundheits-)touristische Infrastruktur zu erhalten.
Schlüsselrolle der einnahmeschaffenden kurörtlichen Infrastrukturen wie Bäder & Thermen, Kurmittelhäuser & Gesundheitszentren sowie Veranstaltungseinrichtungen
Die einzelnen Kurorte und Heilbäder werden diesen Rahmenbedingungen, die Herausforderungen aber zugleich auch Chancen darstellen, in unterschiedlichem Maße durch eine Weiterentwicklung der Infrastruktur und innovativer Angebotsgestaltung begegnen müssen, um sich am Markt zukunftsfähig aufzustellen und zu behaupten. Die seit 2020 (weiter) entstandenen Defizite und das Zurückstellen von notwendigen Investitionen, wie unser jüngster Kurorte-Monitor gezeigt hat (siehe Kurorte-Klima Juli), können nun nicht allein durch die seit diesem Jahr wieder steigende Nachfrage in den Orten kompensiert werden. Vielmehr ist es notwendig, neben adäquaten Beherbergungsangeboten, einem stimmigen Ortsbild, attraktiven öffentlichen Angeboten, insbesondere die Wirtschaftlichkeit speziell der einnahmeschaffenden Schlüsselinfrastrukturen, wie z.B. Bäder und Therme, auch betriebsseitig deutlich zu verbessern. Zusätzlich bedarf es einer klaren Profilierung sowie Optimierung auf der Angebotsseite, um eine höhere Gästeabschöpfung zu erreichen.
Nach der im Jahr 2016 durch die PROJECT M mit KECK medical deutschlandweit durchgeführten Studie „Health Infra“, mit einer detaillierten Aufarbeitung der damaligen Situation, der Entwicklungen und Perspektiven kurörtlicher Infrastrukturen, einer Repräsentativbefragung der Bevölkerung zum Thema Gesundheitstourismus sowie aufbauend auf der in 2022 veröffentlichten Trendstudie „TourismusPerspektive – Trends Cases und Erfolgsfaktoren“ (siehe TourismusPerspektive) soll in diesem Jahr eine aktuelle Erfassung der Situation sowie die Ableitung von konkreten Handlungsempfehlungen auf Basis von Best Practices erfolgen.
Studie zur Optimierung der kurörtlichen Infrastruktur aus betriebswirtschaftlicher Sicht und unter dem Blickwinkel deutlich veränderter Rahmenbedingungen
Aus unserer Sicht und aus Gesprächen mit zahlreichen unserer Kunden bedarf es insofern eines Zukunftskonzeptes für die Schlüsselinfrastrukturen in den Kurorten und Heilbädern. Auch, um idealerweise ein Umdenken in der Förderpolitik zu erreichen, und die Notwendigkeit gezielter Unterstützungsmaßnahmen auch in Zukunft für die Heilbäder & Kurorte aufzuzeigen. Im Ergebnis soll dieses Zukunftskonzept Antworten auf folgende (Forschungs-)Fragen liefern:
- Wie sieht die aktuelle Situation in den Heilbädern und Kurorten aus? Welche Entwicklungen zeichnen sich ab?
- Was ist die adäquate Reaktion auf die gravierenden Marktveränderungen?
- Was sind die Erfolgsfaktoren für eine wirtschaftlich tragfähige kurörtliche Infrastruktur?
- Wie müssen sich Einrichtungen wie Thermen und Bäder, Gesundheits- und auch Veranstaltungseinrichtungen zukünftig entwickeln und / oder umorientieren, um Defizite auszugleichen und die kommunale Infrastruktur zu finanzieren (sog. Umkehrrentabilität)?
- Und wie kann die Optimierung touristischer Infrastruktur finanziert werden, um langfristig die Angebotsstruktur zu erhalten, diese marktgerecht zu positionieren und, um Defizite deutlich zu reduzieren bzw. eine möglichst hohe Wertschöpfung zu generieren?
Geplant ist hierzu eine Befragung in den Kurorten und Heilbädern für Ende des 3., Anfang des 4. Quartals 2022. Parallel werden diese Daten schon jetzt um die bereits kürzlich aktualisierte und seit Anfang der Pandemie im Markt etablierte Kurorte-Klima Studie über diesen Blog ergänzt. Des Weiteren werden in das Zukunftskonzept Daten und Fakten aus dem DestinationQuality-Index für Heilbäder & Kurorte (https://destinationquality.de/) mit einfließen. So wird sichergestellt, dass sämtliche Aspekte und Interessenslagen (Kommune, Tourismus, Gast, Einheimische, Unternehmen) in dem Zukunftsmodell Berücksichtigung finden und profunde Aussagen generiert werden, die langfristig die Schärfung der Positionierung, eine Verbesserung der Zielgruppenansprache sowie eine zukunftsorientierte, nachhaltige Aufstellung der (einnahmeschaffenden) Einrichtungen in Kurorten und Heilbädern ermöglichen.
Verstärkung des Teams Gesundheitstourismus sowie Heilbäder und Kurorte am Standort Hamburg durch die sehr erfahrene Dr. Katja Zielke
Das Projekt-Team, dass sich für die Umsetzung dieser Zukunftsaufgabe verantwortlich zeichnet, setzt sich aus dem erfahrenen Experten im Bereich der (gesundheits-)touristischen Infrastrukturentwicklung, Detlef Jarosch (Mitglied der Geschäftsleitung bei PROJECT M), sowie Dr. Katja Zielke, die PROJECT M zu April 2022 als Senior Consultant an Bord geholt hat, und Markus M. Bloching, ebenfalls Senior Consultant mit weit über 20-jähriger Erfahrung im Betrieb und der Optimierung gesundheitstouristischer Infrastrukturen, zusammen.
Frau Dr. Katja Zielke verfügt über mehr als 18 Jahre Berufserfahrung in der Tourismus-, Hotel-, Spa- und Gesundheitsbranche. In 2004 startete sie ihre touristische Karriere bei der Deutsche Seereederei GmbH, u.a. mit dem Aufbau der Marke A-ROSA. Seit 2006 war sie in leitender Funktion bei der Premedion GmbH, verantwortlich für die strategische Entwicklung und Positionierung, Konzeptionierung, Marken- und Produktentwicklung sowie Marketing & Vertrieb von neuen und bestehenden SPA-, Wellness-, Gesundheits- und Fitnesseinrichtungen. Dabei war sie sowohl für unternehmenseigene Projekte als auch u.a. für die verschiedenen Häuser der DSR Hotel Holding im Bereich Spa, Wellness und Gesundheit sowie für externe Hotelketten und private Investoren tätig. Sowohl mit Dr. Zielke als auch mit M. Bloching stehen damit diesem Projekt, ergänzend zur bereits vorhandenen Expertise, zwei praxiserfahrene Berater für die Bereiche Wellness- und Gesundheitstourismus, Infrastrukturentwicklung und Destinationsmanagement zur Seite.
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