Umfrage – Kurorte-Klima: Überblick über die aktuelle Geschäftslage und Auswirkungen auf Heilbäder und Kurorte – Die 19. Woche.
Wie bisher bestimmt der Corona-Virus unseren Alltag. Die Abstands- und Hygieneregeln bleiben weiterhin bestehen und wir sind angehalten, die Zahl der Menschen, zu denen wir Kontakt haben gering zu halten und den Personenkreis möglichst konstant zu belassen.
Reisen ist wieder möglich – natürlich mit Einschränkungen und mit klaren Spielregeln. Generell profitiert der Inlandstourismus, aber auch hier gibt es Gewinner und Verlierer. Die Ost- und Nordseeküste mit unseren Seebädern sind hinsichtlich ihrer Beliebtheit sicherlich derzeit Gewinner. Gleichzeitig kämpfen die Urlaubsdestinationen aber auch mit neuen Herausforderungen wie beispielsweise überfüllten und vorübergehend gesperrten Stränden und überlaufenen touristischen Leuchttürmen. Die Gäste müssen teils lange Wartezeiten in Kauf nehmen oder Ihren Strandbesuch mit Hilfe einer Strandampel (bspw. Scharbeutz bis Rettin) planen.
Gleichzeitig kommen auch die ersten Urlauber wieder zurück in Ihre Heimat und lassen die Zahlen der Infizierten stetig steigen. Deutschlandweit sind die Infektionszahlen wieder gestiegen. Der 7-Tage-R-Wert liegt seit Mitte Juli wieder leicht über 1 (RKI, www.rki.de, Stand: 28.07.2020). Das Risikopotenzial steigt an und veranlasst das RKI dazu die Gefährdung derzeit weiterhin als hoch einzuschätzen.
Weltweit verzeichnen wir derzeit mehr als 16.762.605 Infektionsfälle. In Deutschland verzeichnen wir insgesamt 207.960 Infizierte (Johns Hopkins University, Stand: 29.07.2020, 13:35 Uhr). Dem gegenüber stehen 191.220 Genesene.
Gute Geschäftslage, aber weniger Optimismus für Geschäftserwartungen.
Nachdem wir nun unsere Kurzbefragung einige Wochen haben Ruhen lassen, schauen wir heute auf die Zahlen der letzten zwei Wochen:
Im Vergleich zu unserem letzten Kurorte-Klima zeigen die Ergebnisse nicht mehr den Optimismus der noch Ende Mai/ Anfang Juni des Jahres bestand. Zwar bewerten die Teilnehmer die gegenwärtige Geschäftslage generell besser, aber die Erwartungen für die kommenden drei Monate sind sichtbar vorsichtiger.
Nachdem Anfang Juni noch drei Viertel der Teilnehmer die Geschäftslage in den eigenen Kurorten als schlecht bewertet haben, bewerten heute mehr als die Hälfte der Teilnehmer die Geschäftslage im eignen Kurorte als befriedigend (46,8%) oder gut (9,7%).
Reiselust oder Reisefrust? Viele Unsicherheiten und Einschränkungen bremsen Urlaubslust.
Natürlich verzeichnen wir flächendeckend wieder Neubuchungen (94,9%). Aber auch hier zeigen sich eindeutig die Gewinner und Verlierer der Krise auf allen Ebenen.
Rund 60 Prozent der Teilnehmer geben an, dass sie maximal 50 Prozent der Neubuchungen in Relation zu Vorjahren generieren. Nur 8 Prozent der verzeichnen Neubuchungen über 75 Prozent in Relation zu Vorjahren.
Die Zahlen für das dritte Quartal stabilisieren sich langsam. Aber auch heute können die Verluste der Schließungsphase nicht mehr ausgeglichen werden, bessern sich aber leicht im Vergleich zum letzten Kurorte-Klima. Für das dritte Quartal rechnet der Großteil der Teilnehmer mit Rückgängen der Gästezahlen von unter 25 Prozente (14,8%) bis maximal 50 Prozent (50,0%). Für 4. Quartal erwarten die Teilnehmer zwar weiterhin Rückgänge, aber in geringerem Ausmaß: Rückgänge über 75% werden von den Teilnehmern nicht ausgeschlossen, aber nur von knapp 4 Prozent der Teilnehmer erwartet. Gleichzeitig erwarten weitere 6 Prozent keine Rückgänge im Vergleich zu ihren Prognosen vor COVID-19.
Die Vitalisierung des Tourismus läuft.
Weiterhin freuen wir uns über die generell positive Entwicklung des Tourismus. Nichtsdestotrotz ist weiterhin ein gesundes Maß an Realismus geboten. Die Sommerferien sind im vollen Gang und die Zahlen der Infizierten steigen seit den letzten Wochen wieder deutlich an. Vorsicht, Rücksicht und Umsicht sind auch in den kommenden Wochen erforderlich, um die Entwicklung nicht zu stärken.
Learnings: Krise treibt Digitalisierung auch im Tourismus voran.
Positiv sind auch die Learnings, die unsere Teilnehmer während der letzten Wochen sammeln konnten, zu bewerten. An erster Stelle steht die Notwendigkeit der Digitalisierung und des digitalen Arbeitens. Zusätzlich wurde die Relevanz mobiler Arbeitsplätze und Schaffung neuer Zusammenarbeitsformen als wichtiges Learning genannt.
Konnte Sie auch erste „Corona-Learnings“ für sich, ihren Betrieb oder ihre Destination ziehen?
Schreibe einen Kommentar