Pollenalarm! Des einen Freud, des anderen Leid…

Strahlend blauer Himmel, Sonne pur – während sich die einen im Frühling und Sommer über die erwachte und blühende Natur freuen, kämpfen die anderen mit verquollenen Augen, verstopfter Nase und ständigem Niesreiz.

Allergien als Volkskrankheit

Die Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland des Robert Koch-Instituts belegt:bei einem knappen Drittel der Erwachsenen zwischen 18 und 79 Jahren ist irgendeine Allergie ärztlich festgestellt worden. Am häufigsten ist der Heuschnupfen.

Um den Allergien im Alltag effektiv entgegenzuwirken, sie zu lindern oder im besten Fall sogar dauerhaft zu heilen gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Verschiedene Medikamente mit unterschiedlichen Wirkungsstärken (Cromone, Antihistaminika oder Glukokortikoide) helfen bei der Bekämpfung der Allergien. Zusätzlich können Betroffene eine spezifische Immuntherapie (SIT) durchführen. Die Wirksamkeit ist ausreichend belegt. Die Behandlungsmethode ist laut Studien die einzige erfolgsversprechende ursächliche Methode. Ob zuhause oder im Urlaub: sobald es heißt „Pollenalarm!“ möchte auch heute noch so manch ein Allergiker am liebsten nicht mehr vor die Tür gehen.

In unserem Marktüberblick „Vier Zugänge zum Gesundheitstourismus“ (siehe Blogbeitrag 02.01.2019) sprechen wir in der Kategorie „Betroffene mit Indikation“ mit dem Reisemotiv Urlaub genau diese Menschen an: Chroniker – zum Beispiel Menschen, die von Allergien betroffen sind und trotz Beeinträchtigung „sorgenfrei“ Urlaub machen möchten.

Um diesen Menschen einen sorgenfreien Urlaub zu bieten, haben sich einige Kommunen allergikerfreundlich positioniert und heute schon das Zertifikat „Allergikerfreundliche Kommune“ erhalten, weitere sind auf dem Weg zur allergikerfreundlichen Kommune. Unterstützt werden die Heilbäder und Kurorte vom Deutschen Heilbäderverband, der Urlaub für Allergiker auf Grund der steigenden Anzahl an Betroffenen heute und für die Zukunft als Trend für den Tourismus identifiziert hat. Gemeinsam mit der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF) werden Kommunen zertifiziert, die die definierten Voraussetzungen und Anforderungen erfüllen. Hierzu gehören beispielsweise die Vermeidung von allergenen Grünpflanzen oder auch die Schaffung von rauch- und haustierfreien Zonen.

Nicht nur die betroffenen Gäste profitieren, sondern auch die Betriebe und Destinationen selbst: Die Entwicklung hin zu einer allergikerfreundlichen Kommune bietet Destinationen die Möglichkeit ein klares, eindeutiges Profil zu entwickeln und sich von Mitbewerbern abzugrenzen. Definierte Zielgruppen können konkret auf Basis Ihrer Bedürfnisse und Wünsche angesprochen, profilierende Angebote und Produkte, die die besonderen Eigenschaften und das Profil der Destination zeigen und prägen zielgruppen- und indikationsorientiert entwickelt werden.

Die erfolgreiche Entwicklung zur allergikerfreundlichen Kommune haben beispielsweise Bad Hindelang (BY), Bad Salzuflen (NRW) oder auch die Ostfrisische Insel Borkum (NI) durchlaufen. Bad Hindelang wurde 2011 als erste „Allergikerfreundliche Kommune“ der Alpen ausgezeichnet. Der Heilklimatische Kurort und zugleich Kneippheilbad verzeichnet inzwischen 115 Betriebe (Unterkünfte, Gastronomie, Einzelhandel, etc.) die sich der Ausrichtung angeschlossen haben. Auch in Bad Salzuflen als Soleheilbad haben sich einige Leistungsträger zertifizieren lassen, darunter neben den klassischen touristischen Leistungsträgern auch zwei Supermärkte und zwei Friseure. Die Antwort auf die Frage, wer nun also vom (Gesundheits-) Tourismus profitiert, kann ergänzt werden: Nicht nur Übernachtungs- und Tagesgäste, sondern auch Einheimische profitieren.

Welche Destinationen und Betriebe ECARF zertifiziert sind und somit für Allergiker optimale Bedingungen für einen sorgenfreien bieten können Sie hier erfahren: https://www.deutscher-heilbaederverband.de/qualitaet/allergikerfreundliche-kommune/

Tipp für Allergiker: Testen Sie doch mal die Allergie-App „Husteblume“ der Krankenkasse Die Techniker – Sie begleitet Betroffene durch die Pollen-Saison, liefert nützliche Informationen, stärkt das Selbstmanagement und hilft so die Lebensqualität zu erhöhen.


Geschrieben von Isabell Decker

Ich bin Consultant bei der PROJECT M GmbH, einer Unternehmensberatung, die führend im Medizin- und Gesundheitstourismus ist. Ich bin verantwortlich für das Kompetenzfeld Gesundheit und befasse mich intensiv mit dem Gesundheitstourismus, bin in unterschiedlichsten Kurorten und Heilbädern von den Bergen bis zur See unterwegs und auf Landesebene aktiv. Besonders spannend ist dabei die Zusammenarbeit sowohl mit Touristikern als auch Medizinern. Ein Schwerpunkt meiner Arbeit liegt auf der zielgruppenspezifischen Vermarktung gesundheitstouristischer Angebote und Produkte.


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